GEPRÜFTE BAUSTELLEN IM JAHR
     

Für den Laien, und im Besonderen für den Betroffenen, wirkt dieser Fall sehr spektakulär. Tatsächlich ist es heuer bereits der 5. mit Schimmelpilzen und holzzerstörenden Pilzen befallene Dachstuhl, den ich zur Begutachtung bekomme. Eine wirtschaftliche Sanierung ist da nicht mehr möglich, die Dachdeckung mitsamt Verblechung und Bretterschalung muss abgetragen und entsorgt werden. Die Pilze wirken höchst gesundheitsgefährdend, einzig der Dachstuhl kann nach Freilegung saniert, behandelt, gehobelt werden. (Schutzkleidung!)

SINNFRAGE DIESES INTERNETPORTALS

Die Sinnfrage stellt sich uns nicht, im Gegenteil. X-Fach hören wir bei Begutachtungen von der Gegenseite Phrasen wie: „Das mach ma imma schon so, kann nicht falsch sein“ oder „Wir haben noch nie eine Reklamation gehabt“, und „Das ist nicht normgerecht, aber Schaden passiert trotzdem keiner“… Und bis zur Vereinsseite der Bauherrenhilfe war Sachverständigen-Wissen fast ein Geheimnis. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht über Schadenspotentiale nicht nur zu predigen, sondern auch die Schäden zu zeigen.

LUFTDICHTHEITSSCHADEN

Die Ursache für diesen komplett zerstörten Dachaufbau liegt in einer schwer schädigenden Aussage des Küchenbauers. Während der Kunde und Hausbesitzer die Küchenfirma gefragt hat ob die Dunstabzugshauben über Dach entlüftet werden müssen. Hat der Chef der Firma gemeint: „Nein das brauchen wir nicht, sie können die Dunstabzugshaube in den Dachboden entlüften lassen“ Gesagt, getan. Und keine 2 Jahre später ist der Dachstuhl aufgrund dieser mächtigen Luftbrücken zerstört. Die in den kalten Dachraum eindringende, feucht-warme Luft kondensierte 2 Winter lang jeweils am kalten Dachstuhlholz. Das ergab winter-monatelang ein gesättigt nasses Holz (30Vol-%, für Pilzbefall reichen 20%) Und damit ideale Wachstumsbedingungen für mikrobiellen Befall.

SCHIMMEL KANN BLEIBEN

Es wundert mich nicht dass bisherige Anbieter (Dachdecker, Zimmerer, Spengler) zwar die Dachsanierung, aber nicht die Pilzbehandlung angeboten haben. Einer meinte die Schimmelpilze vergehen von alleine, und die zusätzlich angebrachte Dachbodendämmung sei schuld. Der andere hat nur die schlimmst befallenen Bretter zu Erneuerung angeboten. Der Dachdecker muss bei derlei Befall überfordert sein, sollte dies aber auch zugeben. Andernfalls er sich wiederum in eine Haftungsfalle begeben könnte…? Günther Nussbaum-Sekora

0 comments

You must be logged in to post a comment.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.